Die heimliche Nascherei in der Nacht

Hast du jemals spät in der Nacht an Essen gedacht? Oder wachst du gar in der Nacht auf und gehst wie ferngesteuert zum Kühlschrank, um ihn dann zu plündern? In der Medizin nennt man das Nacht-Esser-Syndrom, aber was hat es damit auf sich und was kann man dagegen tun?

 

Menschen mit diesem Essverhalten stehen mitten in der Nacht auf, um zu essen. Sie essen oft zu dieser Zeit, weil sie mit  einen unkontrollierbaren Drang zum Essen aufwachen. Dies geschieht jedoch nur Nachts. Während des Tages leiden sie oft an Appetitlosigkeit oder essen sehr wenig, weil sie eine strenge Diät halten.  Schnell geraten Betroffene in einen Teufelskreis: Um die nächtlichen Fressorgien auszugleichen, essen sie tagsüber noch weniger – das wiederum sorgt aber genau dann für Hunger in der Nacht.

 

Diese Nachtschwärmer sind aber nicht allein. Nachtmahlzeiten sind in der Tat recht verbreitet. Etwa 1 von 100 Menschen leider unter dem Nacht-Esser-Syndrom.

 

Binge Eating!

Oftmals artet das nächtliche Essen in ein Binge Eating (große Mengen werden gegessen) aus.

Dabei isst die Person viel mehr, als sie jemals zu einer Mahlzeit essen würde.  Die Person kann nicht aufhören zu essen und hat keine Kontrolle über alles rund um ihre Bing-Aktivitäten.

Menschen mit dieser Art von Syndrom haben oft Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu kontrollieren und erleben oft Panikattacken in Form von:

1. Angstzuständen
2. Depressionen
3. Schlaflosigkeit
4. Geringem Selbstwertgefühl

Nach Ansicht vieler Psychologen, haben Menschen, die Nachts essen, in der Regel auch Gewichtsprobleme. Das liegt vor Allem daran, weil sie viel zu große Mengen in der Zeit essen, wo der Körper eigentlich auf Schlaf programmiert ist und man sich nach dem Essen nicht mehr bewegt, um die zu sich genommen Kalorien wieder abzubauen.

Darüber hinaus geben 20% der fettleibigen Menschen zu, dass sie sich beim nächtlichen Essen viel besser und zufriedener fühlen.

 

Das Frühstück fehlt

Forscher von der University of Pennsylvania fanden heraus, dass Menschen mit dem Nacht-Esser-Syndrom oftmals morgens gar nicht frühstücken, bzw. nur sehr wenig, was ein großer Fehler ist.

Denn die erste Mahlzeit am Tag regelt den Gesamt-Stoffwechsel für den Rest des Tages und sollte idealerweise genug Energie für die ersten Tagesstunden bereitstellen.

Oftmals wird bis zum Mittagessen gewartet, um dann ausgiebig zu schlemmen. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Magen in der Nacht knurrt. Fatal daran ist, dass Nacht-Esser bis zu 35 % ihrer gesamten Tagesration zu sich nehmen. Da braucht man sich über Übergewicht natürlich nicht wundern.

 

So kannst du die nächtlichen Ess-Anfälle nachhaltig verhindern

Das allerwichtigste ist, dass du zu einem geregelten Ess-Rhythmus zurückzufinden musst. Es sollten tagsüber 3 große Hauptmahlzeiten und 2 kleine Snacks sein. Dabei sollten ausreichend Obst, Gemüse, Kohlenhydrate und Eiweiße, aber auch gesunde Fette enthalten sein.

Auch zu viel Stress ist oftmals der Auslöser für die nächtlichen Ess-Anfälle. Lieber solltest du dich vor dem Schlafen gehen mit einem Buch, einer Badewanne, Yoga oder einer Meditation entspannen, anstatt sich noch vor der Bettgeh-Zeit mit dem Partner zu streiten oder einen aufregenen Thriller zu sehen.

Wer nachts trotzdem aufsteht, sollte keine Schokolade, Süßigkeiten oder Fast Food im Kühlschrank vorfinden. Denn Obst und Gemüse kann man im Notfall auch ohne schlechten Gewissen naschen.

Wer nachts trotzdem keine Ruhe findet, sollte unbedingt einen Psychologen oder Psychotherapeuten aufsuchen, um ein tiefergehendes Problem aufzudecken.